Handmade! Wie entsteht Designschmuck?
Aufgrund des großen Kundeninteresses wie handmade EVELYN WILKENING-Designschmuck kreiert wird, möchte ich heute einen kleinen Einblick in meine Werkstatt geben. Sie erfahren mit welchen Materialien ich gerne arbeite, welche Werkzeuge ich für die Fertigung der Ohrringe einsetze, und wie die besten Ideen entstehen.
Im Laufe der Jahre habe ich gemerkt, dass es für mich als Grundlage essentiell wichtig ist, Platz und viel Auswahl zu haben. Damit entsteht konstruktive Kreativität.
Vorbereitung von handmade Schmuck
Ich habe mir angewöhnt, Edelsteine, Metalle und Zwischenteile nach Gattung und Farbe zu sortieren und diese in durchsichtigen Boxen aufzubewahren. Ein Blick genügt, um sich bei der Fülle an Material sofort zu erinnern, wo welcher Edelstein liegt.
Platz und freie Flächen benötige ich – natürlich – zum Arbeiten und Fertigen von handmade Unikaten, aber auch um der Kreativität freien Lauf zu lassen. Kommen mir schnelle Ideen in den Sinn, muss ich sie sofort festhalten, um sie nicht wieder zu verlieren. Hierzu lege ich die Edelsteine lose nebeneinander. Auf diese Weise kommen auch ungewöhnliche und attraktive Kombinationen zustande, die unerwartet neue Impulse geben. Tolle Kreationen entstehen!
Anfertigung von Skizzen
Ich fertige auch gern Skizzen an. Dies ist wichtig, damit die handmade Ohrringe, sind sie einmal verkauft, in Erinnerung bleiben und die oft komplizierte Konstruktion wieder verwendbar ist. Auch spontane Eingebungen lassen sich so festhalten. Beim Skizieren verinnerlicht man Proportionen und sieht die Elemente auf andere Art und Weise.
Entwicklung der Idee
Neben dem Wissen der Harmonie-Gesetze, der Beschaffenheit der Edelsteine und einem ausgeprägten Stilbewusstsein muss man sich auch mit einfachen physikalischen Gesetzen auseinandersetzen. Gewisse asymmetrische Konstruktionen funktionieren nicht, weil die Ohrringe ihr Gleichgewicht verlieren, oder aufgrund von Übergewicht zur Seite kippen. Nicht immer ist deswegen jede Idee umsetzbar.
Ohrringe lassen oft nicht viel Spielraum für große und ausladende Modelle. Man hat wenig Platz (im Gegensatz zu einer Kette) um ein Design zum Ausdruck zu bringen.Das ist das Reizende für mich daran: auf engstem Raum findet jeder Edelstein seinen Platz, entwickelt Charakter durch das Zusammenspiel von anderen Elementen, erzählt eine Geschichte und entfaltet ein Sinnbild. Das macht ein Unikat aus!
Gutes Werkzeug ist Gold wert. Ich besitze ein ganzes Sortiment an Zangen mit flachen und runden Enden (Flachzange, Rundzange). Diese ermöglichen es mir alle möglichen Formen mit Metalldraht zu biegen, Ösen als Verbindungsglied zu formen und eigenwillige Edelsteine zu fixieren. Qualitatives Werkzeug erleichtert das Arbeiten und man ärgert sich nicht über gebrochene Spitzen, stumpfe Kanten und kaputte Mechanik.
Äußerer Input
Input von außen ist genauso wichtig. Der Besuch von Fachmessen, Workshops zur Neuverarbeitung von Materialien, und Literatur regt die Fantasie an. Man erkennt Trends und kann sie mitgestalten. Auch interessante Gespräche mit Kollegen und andere Designern sollte man nicht unterschätzen. Dies hilft auch für sich das Schöne zu erkennen, authentisch zu bleiben und seine Linie zu finden.
Last but not least
Der Weg zum Design ist langwierig, wenn auch spannend und inspirierend. Wer denkt, in einer Woche know-how und Modelle umzusetzen, irrt sich. Man lernt erst mit der Zeit, mit tiefer Kenntnis und mit viel Erfahrung die Steine, das Material und die Metalle kennen. Dies erfordert nicht weniger Leidenschaft und einen feinen Sinn für das Schöne. Und natürlich die Liebe zu dem was man tut – Tag für Tag und mit voller Überzeugung!